Nachhaltigkeit im E-Commerce: Interview mit PackEx

© Julian Erhard, CEO von PackEx
© Julian Erhard, CEO von PackEx

»Das Interview wurde im Rahmen der E-Commerce Berlin Expo 2024 durchgeführt. Bei dem Beitrag handelt es sich um unbezahlte Werbung, PR.«

PackEx ist auf nachhaltige Verpackungslösungen „made in Germany“ spezialisiert und ermöglicht den Druck in Kleinauflagen. Ein B2B-Kundenportal, das sich als virtuelles Lager versteht, ermöglicht Kleinauflagen bereits ab einem Stück und garantiert schnelle Lieferzeiten für Nachbestellungen. Damit gehört PackEx zu den innovativsten Unternehmen in der Verpackungsindustrie und zu Recht unter die Top 10 für den E-Commerce Germany Award in der Kategorie „Best logistics solution“.

Wir haben im Rahmen der E-Commerce Berlin Expo 2024 mit Julian Erhard, CEO von PackEx gesprochen.

 

Worin besteht das innovative Geschäftsmodell von PackEx?
Was sind die Vorteile?

Im Zentrum des Business Case von PackEx stehen zwei Themen: Nachhaltigkeit und Flexibilität.

Durch eine komplett neu entwickelte Produktionstechnologie und den Willen, alle gängigen Abläufe und Credos zu hinterfragen, ist es uns gelungen, signifikant weniger CO2 zu erzeugen als in der Verpackungsindustrie üblich. Unser großes Ziel ist es, unsere Produktion so auszurichten, dass wir an vielen Stellen, anstatt CO2 kompensieren zu müssen, bereits jetzt schon gar keines erzeugen.

Außerdem sind wir der perfekte Partner für Unternehmen, die einen Bedarf an kleinen Auflagen haben – die aber oftmals nicht rentabel sind. Wir arbeiten mit einem Cloudbasierten virtuellen Lager für schnelle Nachbestellungen, ermöglichen Kleinauflagen bereits ab einem Stück und garantieren schnelle Lieferzeiten. Damit sprechen wir vor allem die Kunden an, die auf Grund ihres kleinen Bestellvolumens bei ihrem Lieferanten immer etwas stiefmütterlich behandelt wurden.

Wie gelingt es PackEx besonders nachhaltig zu fertigen?

PackEx ist angetreten, um einen Weg zu finden, 100% CO2-neutral zu produzieren. Das schaffen wir heute noch nicht ganz, aber wir sind auf einem sehr guten Weg – ohne Greenwashing zu betreiben.

Das Team hat jeden Schritt in der Produktion von Verpackungen analysiert und komplett neu gedacht: Von der Wahl des (FSC-zertifizierten) Kartons über die Druckfarben, den Verzicht auf Veredelungen bis hin zu ganz neuen Produktionsverfahren. Wir nutzen ein innovatives Laser-Cut-Verfahren statt des etablierten Stanzverfahrens mit Werkzeugen, die individuell angefertigt werden müssen. Durch das Zusammenspiel von Sammelbögen und Colormanagement kann der Farb- und Chemieverbrauch eklatant gesenkt werden. PackEx spart im Jahr bis zu 1.389 Tonnen CO2 ein.

Manchmal sind es sogar die einfachen Maßnahmen, die eine große Wirkung haben: So nutzen wir beispielsweise Pakete, statt auf Palette zu versenden. Durch unsere zu jedem Auftrag maßgeschneiderten Verpackungen können wir das Transportvolumen optimal ausnutzen – wir versenden somit nur die Ware und keine Luft. Mit dem Versand per Paketdienst können wir eine erhebliche CO2-Einsparung in Höhe von ca. 1,4 Tonnen im Jahr erzielen.

Benjamin Stengg im Gespräch auf der E-Commerce Expo Berlin, © PackEx
Benjamin Stengg im Gespräch auf der E-Commerce Expo Berlin, © PackEx

Wie funktioniert das neue PackEx B2B-Portal?

Unser Kunden-Portal ist auf das Bestellverhalten von B2B-Kunden ausgerichtet. Bisher war das Bestellen von Verpackungen ein komplizierter Vorgang – einfach, weil es sich um ein komplexes Produkt handelt. Wir haben nun versucht, dieses Produkt so darzustellen und eine enge Guidance anzubieten, dass der Kunde sich intuitiv zurecht findet. Hierfür werden an entsprechenden Stellen Hilfestellungen angeboten und Empfehlungen gegeben, beispielsweise welches Materialgewicht bei der gewählten Verpackungsgröße sinnvoll ist.

Grundsätzlich verstehen wir unser Kunden-Portal als virtuelles Lager: Statt Großauflagen zu drucken, lassen sich bei uns Produkte anlegen und mit wenigen Klicks nachbestellen – bei garantierten Lieferzeiten von maximal 2 Wochen eine attraktive Option, die Lagerkosten spart und weniger Überschuss produziert.

Wie gestaltet sich die Zusammenarbeit mit Agenturen und Design-Partnern?

Was für Kleinauflagen gilt, lässt sich auch auf Muster übertragen: PackEx ist also ein idealer Partner für Agenturen. Bei uns können sowohl im Druck als auch im Layout der Konstruktion für wenig Geld Muster erstellt werden, weil durch die starke Digitalisierung keine Einmalkosten anfallen.

Wo sehen Sie die größten Herausforderungen im E-Commerce?

Es ist bereits zu beobachten, dass der Bereich Verpackung im E-Commerce sich für das Thema Nachhaltigkeit sensibilisiert. Bisher wurde vor allem über das Vermeiden von Materialien wie Plastik gesprochen, doch wenn wir wirklich nachhaltige Lösungen wollen, muss man viel genauer hinschauen. Es reicht nicht, sich mit den offenkundigen Themen auseinander zu setzen. Auch in der Verpackungsbranche müssen Unternehmen zukunftsorientiert handeln und ihre Prozesse und Strukturen am Produkt ausrichten. Das erfordert Mut und Investitionen.

Ich bin überzeugt, dass das Thema nachhaltige Verpackung und auch Logistik bei den Konsumenten an Wichtigkeit gewinnen wird. Auch die gesetzlichen Vorschriften entwickeln sich zunehmend in die richtige Richtung und stellen die Branche vor neue Herausforderungen: Nachhaltige Lösungen, die ohne signifikante Kostensteigerung umgesetzt werden müssen, erfordern Innovation.

Tausende Besucher auf der © E-Commerce Berlin Expo 2024
© E-Commerce Berlin Expo 2024

Was sind die Ziele & Neuheiten für 2024?

Natürlich wollen und werden wir wachsen. Um das steigende Auftragsvolumen gut stemmen zu können, sind wir in der Vorbereitung eine zweite Laser-Cut-Maschine zu installieren. Da wir auf dem Gebiet Pioniere sind, handelt es sich um eine individuelle Anfertigung, in die natürlich auch unsere bisherigen Erfahrungen mit einfließen.

Außerdem erweitern wir unser Portfolio – entsprechend den Kundenbedürfnissen – ständig. So haben wir seit Kurzem auch Etiketten und Versandpakete im Sortiment. Auch unser Online-Portal wird konsequent weiterentwickelt und an das Kundenverhalten angepasst.

Vielen herzlichen Dank für das Interview!